Design und Forschungsfragen
Bei der LifE-Studie handelt es sich um eine Langzeitstudie, bei der die gleichen Personen (Ankergeneration) immer wieder befragt werden: im Alter von ca. 12 Jahren im Jahr 1979 zum ersten und im Alter von 55 bis 58 Jahren im Jahr 2024 zum achten Mal. Sie ist außerdem eine Drei-Familiengenerationen-Studie, da zwei Mal die Eltern der Ankergeneration und auch ihre Kinder befragt wurden und werden: 2012 ein Teil der Kinder und 2024 erstmals möglichst alle Kinder der Ankergeneration. Des Weiteren kann von einer Multi-Domänen-Studie gesprochen werden, da verschiedene Bereiche, z.B. Bildung und Beruf, Familienbeziehungen, Partnerschaft, kulturelle, religiöse und politische Orientierungen, Persönlichkeit und Gesundheit, untersucht werden.
Mit der achten Befragung der Ankergeneration 2024 werden domänenspezifische Entwicklungsprozesse, Investitionen und Ereignisse im späten Erwachsenenalter erforscht: der Erwerbsverlauf und berufliche Erfolg von Männern und Frauen; Paarbeziehungen und familiäre Austausch- und Solidaritätsbeziehungen, die häufig vom Ende des gemeinsamen Familienlebens innerhalb eines Haushalts durch den Auszug der Kinder sowie neuen Verantwortlichkeiten gegenüber den zunehmend hilfs- und pflegebedürftigen Eltern geprägt sind; politische Orientierungen sowie Persönlichkeit, Entscheidungsfreiheit und Wohlbefinden.
Das Erkenntnisinteresse bezieht sich auch auf die Familie als Kontext unterschiedlicher Entwicklung unter Geschwistern und intergenerationaler Übertragungsprozesse; dazu liefert die erstmalige Befragung möglichst aller Kinder der Ankergeneration Daten. In den Blick genommen werden der Bildungsbereich und die Frage nach der Chancengleichheit, Partnerschaftsqualität, Elternschaft und Erziehungsüberzeugungen, politische Orientierungen, kulturelle Praktiken, religiöse Zugehörigkeit und familiäre Werte.